Bieselsberg

Ortsansicht Bieselsberg
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Ortsansicht Bieselsberg

Der Ortsteil Bieselberg liegt am östlichen Rand des Gemarkungsgebietes und ist mit seinen rund 1.000 Einwohner nach Schömberg und Langenbrand der drittgrößte Ortsteil.

Im Jahr 1180 wird Bieselsberg erstmals als „Böselsberg“ im Schenkungsbuch des Klosters Hirsau erwähnt. Im Jahr 1603 verkaufte der badische Markgraf den inzwischen in seinem Besitz befindlichen Ort an das Herzogtum Württemberg. In Ansätzen ist auch heute noch die ursprüngliche Siedlungsform als Waldhufendorf erkennbar. Allerdings zerstörte ein großer Brand im Jahr 1885 die Häuser vom Windhof bis zur Schmiede, darunter auch das Rathaus. Im Rahmen des Wiederaufbaus ging die Waldhufenstruktur in diesem Bereich weitgehend verloren.
Bereits um das Jahr 1600 muss in Bieselsberg eine Kapelle gestanden haben, die „unserer lieben Frau“ gewidmet war. Die ursprüngliche Erbauung wird im 14. Jahrhundert vermutet. Die Kirche wurde im Jahr 1744 erweitert. In den Jahren 1896 und 1897 wurde sie in ihrer jetzigen Form erneuert.

Ein für Bieselsberg einschneidendes Ereignis war das Scheitern der Verkaufsverhandlungen über das Gasthaus „Zum Löwen“ im Jahr 1887. Der Erfurter Kaufmann Hugo Römpler wollte es erwerben, um dort eine Genesungsanstalt für Lungenkranke einzurichten. Daraufhin entwickelte sich in der Folgezeit nicht Bieselsberg sondern Schömberg mit seinen Sanatorien zum weltweit bekannten Kurort.

Mit der Eingemeindung in die Gesamtgemeinde Schömberg gab Bieselsberg 1975 die Selbstverwaltung ab. Im Bürgerhaus haben die gemeindeeigene Kindertagesstätte „Buddelflink“ und die ev. Kirchengemeinde ihre Heimat gefunden. Eine Besonderheit ist die im Jahr 2003 in Betrieb genommene Sternwarte, die regelmäßige Führungen anbietet. Weit über die Grenzen des kleinen Ortes hinaus bekannt geworden war auch die von 2007 bis 2017 alljährlich angebotene Schwarzwälder Spezialitätenwanderung.